Sonntag, 5. Dezember 2010

Michael Kuyumcu: Konrad Zuse – Roman eines Lebens

Michael Kuyumcu bringt in seinem ersten Roman die digitale Welt dem interessierten Leser nahe. Konrad Zuse ist der wirkliche Erfinder des Computers (in den USA wird dies Bill Gates zugeschrieben), doch das ganze Drum und Dran, die Irrungen und Wirrungen, die schicksalhafte Verstrickung mit den damals herrschenden irdischen Mächten im »3. Reich«, der »eigentliche Mensch« Konrad Zuse blieb dem breiten Lesepublikum bislang verborgen. Nur Leser von einschlägigen Sach- und Fachbüchern und Biographien konnten sich ein schwarz-weißes Bild machen. Michael Kuyumcu ist es hoch anzurechnen, dass er die zahlreichen Quellen unter fiktionalen Gesichtspunkten »gemolken« hat und das Ergebnis in frischer, zeitgemäßer, fast jugendlicher Sprache äußerst fantasievoll zu Papier brachte. Selbst Zuses – möglicherweise angedichtete – sexuellen Obsessionen, die in der damaligen piefigen Zeit keinerlei Erwähnung gefunden hätten, werden sprachlich passend in den Strang der Handlung eingefügt. Und es ist eine schlüssige, flüssige und gehaltvolle Handlung, die den Leser der 231 Seiten zügig im Buch hält. Man sollte es auch Bill Gates schenken.

Im Historiker-Forum von G-Geschichte schreibt ukimiku:
Interessant (und bitter zugleich), wie lange Konrad Zuse um die Patente für seine bahnbrechende Erfindung kämpfen mußte. Seine Klage vor Gericht zog sich bis in die 60-er-Jahre hin, und dann versagte ihm das Gericht die Anerkennung seiner Leistung und verweigerte ihm jedes Patent auf den Computer. Angeblich wegen fehlender "Schöpfungshöhe". Der Mann war so verbittert, daß er sich ins Malen von Ölbildern vergrub und seinen Lebtag keine Computertastatur mehr anfaßte (!)
Link dazu.

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